Das Projekt

Rehapro

Im Rahmen des Bundesprogramms “Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro” des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) werden innovative Angebote zum Erhalt der Erwebsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen entwickelt und erprobt.

ZaTaB

Das Projekt “ZaTaB = Zeitlich angepasste Tätigkeit mit ambulanter berufsbezogener Begleitintervention” hat zum Ziel, Betroffene bedarfsgerecht und unabhängig zu unterstützen, um die Erwebsfähigkeit zu erhalten. Die individuelle Bedarfsfeststellung, die professionelle Begleitung, ggf. in Kombination mit einer Arbeitszeitreduktion und der Einbezug weiterer Partner und Leistungen sind Kern dieses neuen Angebotes.
Die Intervention erprobt damit eine neue Versorgungsform für psychisch kranke Arbeitnehmer:innen mit einer berufsbezogenen Problematik.
In der Außendarstellung erhält das Projekt den Namen ZeitRaum.

Das Organigramm zum Projekt ZeitRaum finden Sie hier:

Ausgangslage

Erwerbstätige sind aufgrund von psychischen Erkrankungen mit durchschnittlich 35 Tagen vergleichsweise lange krankgeschrieben. Die lange Abwesenheit vom Arbeitsplatz bringt häufig zusätzliche Probleme mit sich, da mit dem Verlust von Tagesstruktur, beruflichen Kontakten und der sinnstiftenden Tätigkeit am Arbeitsplatz wichtige Ressourcen wegfallen. Zudem wachsen mit der Dauer der Abwesenheit häufig Selbstzweifel und Versagensängste, die eine Rückkehr ins Arbeitsleben zusätzlich erschweren. Das Versorgungsmodell der stufenweisen Wiedereingliederung in den Beruf erleichtert den Einstieg nach längerer Erkrankung, indem es eine schrittweise Steigerung der Stundenzahl, und damit eine langsame Annäherung an das frühere Arbeitspensum ermöglicht. Es kann allerdings erst nach einer AU-Zeit von 6 Wochen in Anspruch genommen werden und ist zeitlich auf 6 Monate begrenzt, was von ca. 30 Prozent der Teilnehmenden als zu kurz empfunden wird. Auch vermissen Teilnehmende häufig eine medizinische oder therapeutische Begleitung der Maßnahme, sowie Hilfestellung bei Problemen im Arbeitsumfeld. Aus skandinavischen Ländern liegen positive Erfahrungen mit Regelungen der Arbeitszeitreduktion vor, die eine schnellere und stabilere Rückkehr in den Beruf begünstigen und deren positive Ergebnisse auch für Patienten/ Patientinnen mit psychischen Erkrankungen nachgewiesen werden konnten.

ZeitRaum – Arbeit – Gesundheit – Zukunft

Darauf aufbauend soll das Projekt ZeitRaum psychisch belasteten bzw. erkrankten Erwerbstätigen mit Problemen im Arbeitsleben Hilfestellung bieten, indem es ihnen ein zweistufiges Angebot macht. In jedem Fall wird Klient:innen die ZeitRaum-Beratungsleistung angeboten. Unter bestimmten Voraussetzungen können zusätzlich die besonderen ZeitRaum-Leistungen in Anspruch genommen werden, die aus einer Reduktion der Arbeitszeit, in der Regel auf den Umfang einer 50-Prozent-Stelle, sowie einer berufsbezogenen psychologischen Begleitung bestehen. Diese soll auf berufliche Themen fokussieren, ressourcenstärkend wirken und den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben unterstützend begleiten. Auch bei der Inanspruchnahme der besonderen ZeitRaum-Leistungen werden die Teilnehmenden durch Beraterinnen begleitet, die im Bedarfsfall eine Lotsenfunktion übernehmen und die Koordination zwischen Klienten/ Klientinnen und weiteren Akteuren/ Akteurinnen innen der Sozialversicherungsträger sicherstellen. Übergreifendes Projektziel ist die frühzeitige Thematisierung und Bewältigung von Arbeitsplatzproblemen und damit der langfristige Erhalt oder die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit.